DAS EPISKOPALE ZENTRUM

SalonaIm 5. Jahrhundert wurde im nordwestliche Teil des Urbs occidentalis (römische Ost-Stadt) ein frühchristliches bischöfliches Zentrum mit Doppelbasiliken, Taufbecken und Bischofspalast erbaut. Nördlich davon, unweit der Stadtmauern, befindet sich ein weiteres Gebäude (Ende 3. oder Anfang 4. Jh. n. Chr.), ein Privathaus, welches möglicherweise als Kirche diente und in welchem sich Christen heimlich zum Gottesdienst trafen. Diese Auslegung wird heute, nach neusten Erkenntnissen, bezweifelt.

Die zwei längs, durch ein Narthex (überdachtes Atrium), verbundenen Kirchen (Doppelbasiliken) waren als Gemeinde- und Gedenkkirche gedacht. Die Basilica Urbana – die Domkirche (die nördliche der beiden), ist die größte Basilika in Dalmatien. Sie wurde durch Säulen aus Brač-Stein in drei Schiffe unterteilt. Der reich dekorierte Innenraum beinhaltete verschiedene Bereiche für den Klerus, diverse Vorbereitungs- und Aufbewahrungsräume sowie eine Mosaikinschrift, welche heute im Archäologischen Museums in Split ist. Diese Inschrift erwähnt die Namen der zwei Bischöfe, welche den Bau begonnen bzw. beendet haben.

Salona TaufbeckenAn der Stelle der südlichen Basilika wurde, im 6. Jh. n. Chr., eine neue Kirche erbaut, welche die Form eines griechischen Kreuzes hatte. Auch hier war der Innenraum üppig und reichhaltig mit Verzierungen versehen. Diese Basilika war mit der Nordbasilika durch eine Tür verbunden. Im Jahre 530 und 533 n. Chr. fanden in ihr die Konzile der Bischöfe Dalmatiens statt.

Nördlich der Kirchen wurde eine viereckige Taufkapelle mit sechseckigem Taufbecken errichtet. Im 6. Jh. n. Chr. wurde die Anlage der Taufkapelle komplett umgebaut – aus der viereckigen Taufkapelle wurde eine achteckige mit einem neuen kreuzförmigem Taufbecken. Nach der Zeremonie der Taufe durften die Getauften zum ersten Mal in die erzbischöfliche Kirche eintreten.

Der Bischofspalast befand sich nordöstlich des Basilikenkomplexes. Bis heute sind nur die Fundamente einer Anzahl von Räumen, erhalten geblieben.

TUSCULUM

TusculumTusculum – einst eine antike römische Stadt, südöstlich von Rom und ein beliebter Ausflugs- und Ferienort wohlhabender Römer. Heute wird das Wort Tusculum als Beschreibung für einen ruhigen und komfortablen Ort abseits des Lärms und der Hektik der Stadt genutzt.

Don Frane Bulić, ein katholischer Priester, Archäologe und Historiker, errichtete das sogenannte Tusculum für die Bedürfnisse seiner Forschungsarbeiten über Salona. Es wurde 1898, nahe der Ruine der frühchristlichen Basilika von Manastirine, bei Solin, erbaut.

In der Fassade findet sich eine Vielzahl an Spolien (Inschriften, Säulen und Kapitelle) aus Salona, sowie Überreste vom alten romanischen Glockenturm der Kathedrale von Split. Das sogenannte Gästezimmer im Erdgeschoss ist mit altchristlichen Motiven, im Stil römischer Wandmalerei, bemalt. Inmitten der Decke befindet sich eine Darstellung des „Guten Hirten“. Die Möbel aus Stein und die Malereien wurden 2008 renoviert. An den Wänden hängen Bilder und Fotos der Forschungsarbeit von Don Frane Bulić. In einer Vitrine befinden sich seine Handschriften, Bücher und persönlichen Gegenstände. Die Urnen, Amphoren und anderen Exponate, sowie Instrumente, erinnern an die Arbeit, welche Don Frane in der Archäologie geleistet hat.

DAS AQUÄDUKT

Aquädukt SalonaDas Aquädukt von Salona wurde im 1. Jh. v. Chr., zur Zeit des Kaisers Augustus, gebaut. Es versorgte die Stadt mit Trinkwasser, und zwar direkt aus der Quelle des Flusses Jadro.

Das Aquädukt hatte eine Länge von 3.850 m. Am besten Erhalten ist das Teilstück nördlich des Episkopal-Zentrums bis zur Porta Caesarea. Von dort aus verlief ein Kanalsystem und versorgte die ganze Altstadt mit Wasser.

Als sich die Stadt in Richtung Osten ausbreitete und auch dieser Teil von einer Stadtmauer umschlossen wurden, wurde das Aquädukt hier in die Befestigungsanlage integriert.

Es konnte berechnet werden, dass die Wasserleitung eine Stadt von ca. 40.000 Einwohnern mit Trinkwasser versorgen konnte.

MANASTIRINE

Manastirine SalonaAußerhalb der nördlichen Stadtmauern von Salona befinden sich die Überreste der Basilika und des Friedhofes von Manastirine. Im nordöstlichen Teil wurden sogar Überreste aus dem 2. Jh. v. Chr. entdeckt, der frühesten Geschichte von Salona. In diesem Gebiet entstand ab dem 1. Jh. n. Chr. eine römische Nekropole.

Auf diesem Friedhof wurde Anfang des 4. Jh. n. Chr., Domnio aus Antiochia, der Bischof und Märtyrer von Salona, begraben. Domnio wurde 304 n. Chr. im Amphitheater von Salona, zur Zeit der Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian, getötet. Die menschlichen Überreste des Bischofs wurden in einer Gruft beigesetzt, um welche herum später auch andere verstorbene christlichen Glaubens begraben wurden.

Mitte des 4. Jh. n. Chr. wurde über dem Grab von Domnio eine einfache Gedenkkapelle errichtet. Um sie herum standen mehrere private Gedenkkapellen, in welchen sich Sarkophage reicher Christen befanden. Diese, mit Apsiden versehenen Gebäude, umschlossen ringförmig die Gedenkkapelle des Domnio.

Architrav der Basilika ManastirineDieser Komplex wurde, teilweise Ende des 4. Jh. n. Chr., durch germanische Angriffe und Überfälle, zerstört. Eine große dreischiffige Basilika wurde Mitte des 5. Jh. n. Chr. darüber errichtet. Das Grab des Märtyrers befand sich im Sanktuarium der Basilika zusammen mit Gräbern seiner Nachfolger, aus dem 4. und am Anfang des 5. Jh. n. Chr. Die Bedrohung durch die Barbaren mussten so groß gewesen sein, sodass am Architrav des Haupteinganges der Basilika ein Gebet für die Rettung des römischen Staates eingemeißelt wurde: DEVS NOSTER PROPITIVS ESTO REI PVBLICAE ROMANAE (Unser Gott, sei dem römischen Staat gnädig). Am westlichen Teil der Kirche wird im 6. Jh. n. Chr. ein Narthex mit einem dreiteiligen Eingang angebaut. Auch im Inneren wird die Basilika renoviert. Nach der Plünderung und teilweisen Zerstörung im 7. Jh. n. Chr., wird die Basilika noch einmal komplett renoviert.

Sarkophag ManastirineDer größte frühchristliche Friedhof unter freiem Himmel beherbergt verschiedene Arten von Grabmälern, in welchen die Toten in Grüften, Sarkophagen aus Stein, Särgen aus Blei und Holz und in Amphoren beigesetzt wurden. Die meisten dieser sind aus einheimischen Werkstätten, gefertigt aus Stein aus Steinbrüchen von der Insel Brač und aus der Nähe von Trogir. Es gibt jedoch auch importierte Sarkophage von außerordentlich guter Qualität, von denen zwei Marmorsarkophage, vom Anfang des 4. Jh. n. Chr., besonders beeindruckend sind. Auf einem von ihnen ist der Mythos von Hippolytos und Phädra dargestellt und auf dem anderen ist die Geschichte des "Guten Hirten" abgebildet.

Eine typische Eigenschaft der christlichen Friedhöfe damals war, dass die Toten so nah wie möglich am Märtyrer beigesetzt werden wollten. Deshalb ist die Anzahl an Sarkophagen um das Grab des hl. Domnio am höchsten.

Der Doyen und Patron der kroatischen Archäologie und langjährige Direktor des archäologischen Museums in Split, Don Frane Bulić (1846-1934), wurde auf seinen Wunsch hin in einem Marmorsarkophag, in Manastirine beigesetzt. Aufgrund seiner langjährigen Forschungen hier fand die Organisation des ersten internationalen Kongresses für frühchristliche Archäologie (1894) in Split und Solin statt.

DAS AMPHITHEATER

Amphitheater SalonaDas imposante Amphitheater von Salona befand sich im westlichen Teil der antiken Stadt, direkt an der inneren Stadtmauer. Es war in die Verteidigungsanlagen der Mauer integriert. Erbaut wurde es in der zweiten Hälfte des 2. Jh. n. Chr., auf überwiegend flachem Gelände, mit Ausnahme der nördlichen Ränge, welche zum Teil in einen natürlichen Hang einkomponiert wurde. Die Dimensionen des Amphitheaters waren 125 m × 100 m und die der Kampfarena 65 m × 40 m. Eine teilweise erhaltene Inschrift besagt, dass das Amphitheater mithilfe von Spenden eines einheimischen Schirmherren erbaut wurde.

Auf den drei Rängen konnten 17.000 bis 19.000 Zuschauer platz nehmen. Die beiden unteren waren als Sitzränge und der oberste zum Stehen gedacht.
Um den Zuschauern einen schnellen Ein- und Ausgang zu ermöglichen, wurde ein doppeltes Prinzip, von radial- und kreisförmig verlaufenden Gängen, entworfen. Ein solches System ist heutzutage in großen Sportstadien häufig anzutreffen.

Ende des 3. Jh. wurde obersten Rang ein Säulengang errichtet. Auch schattenspendende Leinentücher konnten über den Zuschauerrängen ausgefahren werden. Die Ehrenloge befand sich auf der Südseite und die, wichtiger Beamter, lag ihr gegenüber. Die Hauptzugänge zur Arena, Portae Pompae, befanden sich auf der Ost- und Westseite. Verwundete und getötete Gladiatoren konnten, durch eine Öffnung (Porta Libitinae) in der Mitte der Arena, hinausgebracht werden. Nördlich, unweit des Amphitheaters, wurde auch ein Friedhof für Gladiatoren gefunden. Unter den Südtribünen wurden Räume entdeckt, welche wahrscheinlich zur Verehrung der Rache- und Schicksalsgöttin Nemesis dienten. Später wurden sie zu christlichen Gedenkkapellen salonitanscher Märtyrer umgestaltet.

Bis heute sind nur Teile der unteren Ränge und des Unterbaus erhalten geblieben. Die schlimmste und größte Verwüstung erlebte das Amphitheater im 16. und 17. Jh., zur Zeit der venezianisch-osmanischen Kriege, als man aus militärischen Gründen, große Teile abriss, um den Gegnern keine Möglichkeiten zum Bau von Befestigungsanlagen lassen wollte. Zusätzlich wurden die Ruinen auch als Steinbruch genutzt und der Stein als Baumaterial für den Bau von verschiedenen Gebäuden entnommen.

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